Viktoria und ihr Husar (Operette)

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Werkdaten
Titel: Viktoria und ihr Husar
Form: Operette
Originalsprache: deutsch
Musik: Paul Abraham
Libretto: Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda
Literarische Vorlage: Bühnenstück von Imre Földes
Uraufführung: 21. Februar 1930
Ort der Uraufführung: Budapest, Hauptstädtisches Operettentheater
Spieldauer: ca. 2 ½ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Sibirien, Tokio, Sankt Petersburg und Ungarn nach 1918
Personen
  • Viktoria (Sopran)
  • Stefan Koltay, Husarenrittmeister (Tenor)
  • O Lia San (Soubrette)
  • Graf Ferry Hegedüs, Viktorias Bruder und O Lia Sans Bräutigam (Tenorbuffo)
  • John Cunlight, amerikanischer Botschafter (Bariton)
  • Riquette, Viktorias Kammerzofe (Soubrette)
  • Jancsi, Koltays Bursche (Tenorbuffo)
  • Béla Pörkölty, Bürgermeister (Bariton)
  • Japanischer Priester (Bariton)
  • Tokeramo Yagani, japanischer Attaché (Schauspieler)
  • Ein japanischer Lakai (Schauspieler)
  • Ein russischer Offizier (Schauspieler)
  • Japanerinnen und Japaner, ungarische Landleute, Husaren, Dienerschaft, Zofen, Kosaken (Chor)

Viktoria und ihr Husar ist eine Operette in einem Vorspiel und drei Akten mit der Musik von Paul Abraham. Das Libretto verfassten Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda nach einem Bühnenstück von Imre Földes. Das Werk erlebte seine Uraufführung am 21. Februar 1930 im Hauptstädtischen Operettentheater in Budapest. Die deutsche Erstaufführung fand am 7. Juli 1930 am Stadttheater in Leipzig statt. Am 23. Dezember 1930 ging es im Theater an der Wien in Wien zum ersten Mal über eine österreichische Bühne; vielfach wird dieses Datum als Tag der Uraufführung genannt.

Eine Flöte, eine Oboe, zwei Klarinetten, ein Fagott, zwei Hörner, zwei Trompeten, drei Posaunen, eine Tuba, eine Harfe, eine Celesta, eine Hawaii-Gitarre, Schlagzeug und Streicher.

Die Operette spielt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in einem russischen Gefangenenlager in Sibirien, in Tokio (Japan) und Sankt Petersburg (Russland) und in dem ungarischen Dorf Dorozsma (bei Szeged).

Bild: Steppenlandschaft in Sibirien

Stefan Koltay, Rittmeister der Husaren, ist mit seinem Burschen Jancsi in russische Kriegsgefangenschaft geraten. Weil sich die beiden dort einer Gruppe angeschlossen hatten, die eine Gegenrevolution plante, die Verschwörung aber aufflog, wurden sie zum Tode verurteilt und warten nun auf ihre Hinrichtung. Jancsi spielt noch einmal auf seiner Geige eine wehmütige ungarische Melodie. Diese rührt einen der kosakischen Wächter so sehr an, dass er den beiden Ungarn verspricht, sie in Freiheit zu entlassen, wenn er im Gegenzug dafür die Geige erhalte. Stefan Koltay und Jancsi brauchen nicht lange zu überlegen. Nachdem sie die Geige dem Kosaken übergeben haben, verlassen sie sogleich das Gefangenenlager und fliehen nach Japan.

Bild: Salon in der US-amerikanischen Botschaft in Tokio

Die Frau des amerikanischen Botschafters John Cunlight, Gräfin Viktoria, war früher einmal mit dem Husarenrittmeister Stefan Koltay verlobt. Lange Zeit hatte sie nach dem Ende des Krieges auf ihn gewartet. Erst als sie die Nachricht erhalten hatte, dass ihr Verlobter gefallen sei, gab sie peu à peu dem Werben John Cunlights nach und heiratete ihn schließlich.

Stefan Koltay ist zu Ohren gekommen, in der amerikanischen Botschaft in Tokio hielten sich einige seiner Landsleute auf, die auf eine Übersiedlung nach Ungarn warteten. Deshalb begibt er sich auch dorthin. Dabei bleibt es nicht aus, dass er nach Jahren der Trennung mit seiner geliebten Viktoria zusammentrifft. Diese stellt ihn ihrem Ehemann unter einem falschen Namen vor. Nebenbei erfährt Koltay, dass der Botschafter nach Sankt Petersburg versetzt worden sei und die Abreise aus Tokio in wenigen Tagen stattfinde. Auch Viktorias Bruder, Graf Ferry, und dessen Verlobte, die Japanerin O Lia San, sind schon in Aufbruchstimmung. John Cunlight ahnt nicht, welches Schicksal seine Frau mit dem neu angekommenen Ungarn verbindet, und bietet Stefan Koltay und seinem Begleiter Jancsi an, unter seinem diplomatischen Schutz mitzukommen. Von Sankt Petersburg aus ließe sich dann bestimmt die Möglichkeit einfädeln, unbeschwert nach Ungarn zu reisen. Jancsi ist überglücklich, hat er sich doch gleich in Viktorias hübsche Zofe Riquette verliebt, und nun kann er in deren Nähe bleiben.

Bild: Salon in der US-amerikanischen Botschaft in Sankt Petersburg

Als Stefan Koltay und Viktoria einen Moment alleine sind, kommt es zwischen den beiden zu einer offenen Aussprache. Viktoria schildert, wie es zur Ehe mit John Cunlight kam. Stefan bemüht sich, Viktoria zu überreden, mit ihm nach Ungarn zu fliehen. Diese aber ist entschlossen, an ihrer Ehe mit John Cunlight festzuhalten.

Der russische Geheimdienst hat herausbekommen, dass sich der einst in einem sibirischen Gefangenenlager zum Tode verurteilte Stefan Koltay unter falschem Namen in der amerikanischen Botschaft aufhalten soll, und sorgt dafür, dass John Cunlight von der russischen Regierung den Befehl erhält, ihr den Ungarn auszuliefern. Als der Diplomat das Papier in den Händen hält, wird ihm klar, dass seine Frau früher einmal mit Stefan Koltay ein Verhältnis hatte. Trotzdem widersetzt er sich dem russischen Begehren. Weil aber Stefan Koltay glaubt, Viktorias Liebe zu ihm sei inzwischen erloschen, liefert er sich freiwillig den Russen aus. Als Viktoria davon erfährt, bricht sie verzweifelt zusammen. Jetzt wird John Cunlight schmerzlich bewusst, dass die wahre Liebe seiner Frau nicht ihm, sondern immer noch jenem ungarischen Husarenrittmeister gehört.

Bild: Dorfplatz in Dorozsma (Ungarn)

Viktoria ist inzwischen von ihrem Ehemann geschieden worden und nach einer langen Weltreise in ihr Heimatdorf zurückgekehrt, wo sie wieder mit ihrem Bruder Ferry und ihrer früheren Zofe Riquette zusammentrifft. Weil gerade das traditionelle Weinlesefest gefeiert wird und ein alter Brauch es verlangt, dass dabei drei Paare Hochzeit halten, wollen sich an diesem Tag Ferry mit O Lia San und Riquette mit Jancsi vermählen. Es fehlt nur noch ein drittes Paar. Da schlägt Ferry vor, John Cunlight herzubestellen. Er ist ja inzwischen Botschafter in Ungarn und die Hauptstadt ist schließlich nicht weit entfernt. So könnte Viktoria ihren John ein zweites Mal heiraten, wo doch deren Scheidung ohnehin ein Schnellschuss war, den es zu reparieren gälte.

Als John Cunlight eintrifft, ist Viktoria gleich bereit, es noch einmal mit ihm zu versuchen. Doch zu ihrer großen Überraschung taucht auf einmal ihr geliebter Husarenrittmeister auf. Als sie dann auch noch feststellen muss, dass John nicht zornig wird, sondern nur still lächelt, fällt es ihr wie Schuppen von den Augen: Ihr geschiedener Gatte hat alles so arrangiert. Seine Liebe zu ihr ist sogar so groß, dass er alles tat, um sie glücklich zu machen. Aus reinem Edelmut verzichtet er auf sie.

Wie es der alte Brauch verlangt, können sich nun drei glückliche Paare das Jawort geben.

Musikalische Höhepunkte

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  • Nach der heißgeliebten Heimat immer es mich zieht
  • Ja, so ein Mädel, ungarisches Mädel, geht nicht aus dem Schädel, geht nicht aus dem Sinn
  • Du warst der Stern meiner Nacht
  • Meine Mama war aus Yokohama
  • An der Newa
  • Mausi, süß warst du heute Nacht
  • Es träumt ein kleines Japanmädel
  • Nur ein Mädel gibt es auf der Welt
  • Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände
  • Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters, Band 1, Hrsg. Carl Dahlhaus und Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth unter Leitung von Sieghart Döhring, ISBN 3-492-02411-4, S. 3/4

Einzelnachweise

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  1. Informationen zum Spielfilm aus dem Jahr 1931
  2. Victoria and Her Hussar (1954) bei IMDb
  3. ZDF Jahrbuch - Musiktheater Oper/Operette/Ballett/Tanz. Abgerufen am 23. Dezember 2023.
  4. Victoria und ihr Husar (1975) bei IMDb